Johann Sebastian Bach meets E-Gitarre – Soirée am RGP

Traditionen sind wichtig, aber alles andere als verstaubt. Dieser Ansicht waren auch alle Besucherinnen und Besucher der diesjährigen Soirée am 24. Mai im Musikpavillon unserer Schule.

 

So ein Abend alleine ist schon immer ein Erlebnis, aber auch die Vorbereitungen darauf halten Musiklehrer und Schülerinnen und Schüler im Schulalltag auf Trab.

Kurz vor Anmeldeschluss (spät am Abend am Wochenende) kam noch eine Nachricht „Darf ich auch was ‚nicht‘ Klassisches vorspielen? Und bin ich noch rechtzeitig mit der Anmeldung?" Das sind die Momente als Musiklehrer, die man nicht missen will, wenn man überrascht wird, wie hoch auch das technische Können und der musikalische Anspruch von nicht-klassischen Stücken sein können. Und, wieso nicht? Es muss nicht immer Klassik sein, bei einer Soirée. Unsere schuleigenen Musikerinnen und Musiker sind ebenso vielfältig wie die Musik selbst. Denn schließlich muss gesagt werden: Ohne die musikalische Expertise von Johann Sebastian Bach hätte sich die sogenannte U-Musik (alles, was der Volksmund als nicht-klassisch bezeichnet) und z.B. eine Band wie Polyphia nie entwickelt, denn vielen Stilen liegen Kirchentonarten und andere Modi zugrunde. 

Und unsere Soirée war dazu passend in diesem Jahr ein Crossover von Stilen. So ging die musikalische Reise einmal durch Europa von Norden nach Süden und von alt zu neu. Streicher, Pianisten, kleine Ensembles, Cello, E-Gitarre, Akkordeon oder Solo-Gesang – you name it, we had it!

Das Fach Musik macht solch einen Abend möglich und gibt uns die Möglichkeit Talente miterleben zu dürfen, zu fördern, zu formen und die Entwicklung sehen zu dürfen. Dafür sind wir dankbar, dankbar, dass wir eingeladen sind als Publikum und Lehrkräfte einen Teil des Weges mitgehen zu dürfen. 

Und wie breitet man sich auf solch einen Abend als Aktiver vor? Im stillen Kämmerlein? Alleine? Das vielleicht auch, aber neben der privaten Musikstunde und dem eigenen Zuhause ist auch die Schule ein beliebter Probenort: Man probte in den großen Pausen im Atrium, am Rand des Unterrichts oder in den Unterrichtsstunden, fand sich zu diversen Vorspieltrainings zusammen, um dann letztendlich eine gemeinsame Generalprobe zu haben, die in einem wunderbaren Abend im Pavillon der Schule endete. 

Die Fachschaft ist sehr stolz diesen Abend anbieten zu können. Kein Platz war mehr frei im Pavillon und mit großem Interesse lauschten Eltern, Großeltern, Lehrkräfte und Mitschülerinnen und Mitschüler den Klängen der Stars des Abends. Alle hatten sich in „Schale" geworfen, das Lampenfieber war in den Reihen der Aktiven deutlich spürbar, und pünktlich um 19 Uhr hieß es wieder: Licht aus, Bühne frei.

Wer nicht dabei war, hat etwas verpasst. Aber das ist ja das Schöne an Traditionen: Sie kehren jedes Jahr aufs Neue wieder.

 

Text + Photos: Désirée Kirschler, Martina Scherer