Sozialpraktikum
Informationen zum Sozialpraktikums-Ablauf
Wann findet das Praktikum statt?
Das Sozialpraktikum wird in den beiden Wochen des schriftlichen Abiturs abgeleistet und ist für alle Schüler der 9. Klassen verpflichtend. Unterricht findet in dieser Zeit nicht statt. Die Schüler besuchen stattdessen eine soziale Institution und arbeiten dort mit. Der letzte Tag ist ein Auswertungstag in der Schule.
An welchen Institutionen findet das Sozialpraktikum statt?
- Alten – und Pflegeheime
- Krankenhäuser
- Mobile Sozialdienste (Alten-und Krankenpflege)
- Integrativ arbeitende Kindergärten, Kinderhorte, Kinderheime
- Obdachlosenbetreuung
- Einrichtungen der Behindertenhilfe (Werkstätten, Wohnungen, Schulen)
- Jugendhilfe-Einrichtungen
Müssen sich die Schüler selbst um einen Praktikumsplatz bemühen?
Nein. Die Praktikumsplätze werden von der Schule angeboten und gemeinsam mit des Schülern festgelegt. Ihr erhaltet dazu eine Auswahlliste mit Institutionen und deren Aufgabengebieten.
Können die Schüler beeinflussen, zu welcher Institution sie kommen?
Ja. Sie können aus einem Wahlbogen eine Institution auswählen. Die endgültige Zuteilung der Praktikumsplätze findet im gemeinsamen Gespräch statt. Auch bei mehreren Interessenten für einen Platz werden meist gute Lösungen gefunden. Notfalls entscheidet das Los.
Mit Institutionen, die auf dem Wahlzettel stehen, auf keinen Fall selbst Kontakt aufnehmen!
Man verärgert damit die Institutionen, mit denen wir Kontingente und Termine abgesprochen haben.
Können sich Schüler auch selbst einen Praktikumsplatz suchen?
Ja. Jeder kann sich auch selbst um einen Praktikumsplatz bemühen. Dies gilt allerdings nur für Plätze außerhalb Pforzheims oder für Plätze, die nicht auf dem Wahlzettel der Schule stehen. Der Praktikumsplatz muss mit den Grundsätzen des Sozialpraktikums vereinbar sein.
Bitte beachten: Unterkunft, An- und Abreise geschehen in diesem Fall auf eigene Kosten und eigene Gefahr.
Auf jeden Fall vorher mit dem Betreuer des Sozialpraktikums (zur Zeit Frau Roczek) Rücksprache halten.
Wann werden die Praktikumsplätze zugeteilt?
Die Zuteilung erfolgt im Dezember.
Werden die Schüler während des Praktikums von der Schule betreut?
Ja. Jedem Schüler wird ein im 9. Jahrgang unterrichtender Lehrer als Kontaktperson zugeteilt. Darüber hinaus stehen die Sozialpraktikumsbetreuer als Ansprechpartner immer zur Verfügung.
Wird das Sozialpraktikum benotet?
Nein. Die Institution füllt jedoch einen Bewertungsbogen aus, der zusammen mit einer Urkunde als Zusatz zum Schulzeugnis bei späteren Bewerbungen nützlich sein kann. Es muss jedoch ein Praktikumsbericht, nach Abschluss des Praktikums, verfasst werden.
Die Vorlage dafür findet ihr hier.
Grundlagen und Ziele des Sozialpraktikums
Das Reuchlin-Gymnasium führt in der Jahrgangsstufe 9 ein zweiwöchiges Sozialpraktikum durch. Mit dem Sozialprojekt möchten wir im Sinne der humanistischen Tradition unserer Schule gleichrangig mit der Vermittlung intellektueller Fähigkeiten die sozialen Kompetenzen unserer Schüler entwickeln und fördern. Dazu soll ihnen in der 9. Klasse ein zweiwöchiges Praktikum Einblick in die Vielfalt und Notwendigkeit sozialer Arbeit bieten. Dabei geht es weniger um das Kennenlernen eines Berufes als vielmehr darum, dass die Schüler für einen begrenzten Zeitraum in der persönlichen Begegnung mit benachteiligten oder hilfsbedürftigen Menschen eigene Erfahrungen mit Leid und Glück anderer Menschen machen und auf diesem Wege für soziale Probleme unserer Gesellschaft und für Grundfragen des Menschseins sensibilisiert werden.
Das Sozialpraktikum stellt einen wesentlichen Baustein des "Compassion-Gedankens" dar, der Mitleidensfähigkeit, Zuwendung zu den Ausgegrenzten, Entwicklung von Mitgefühl und Hilfsbereitschaft,
Nächstenliebe, Einfühlungsvermögen und soziale Sensibilisierung bedeutet.
Die Schülerinnen und Schüler sollen während ihrer Schulzeit soziale Einsichten entwickeln, die Notwendigkeit sozialen Engagements erkennen und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen.
Die Schüler/innen, die beispielsweise behinderte Kinder in einer Grundschule betreuen, die mit Demenzerkrankten spielen oder Obdachlosen ein Frühstück zubereiten, erfahren die Notwendigkeit und den Sinn der Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung. Zusätzlich wird ihre Persönlichkeitsentwicklung durch Verantwortungsübernahme und Mitwirkung gefördert.
Es geht also nicht nur darum, etwas Soziales oder Gemeinnütziges geleistet zu haben, sondern auch darum, für sich selbst gelernt zu haben, sich einzubringen, Verantwortung für andere Menschen zu übernehmen und sein gesellschaftliches Umfeld mitzugestalten.
Unsere Schüler/innen müssen im Sozialpraktikum zuhören, mitwirken, helfen, unterstützen und für andere Menschen dar sein. Sie setzen sich ein für Menschen, die Unterstützung bedürfen. Dabei erfahren sie, wie wichtig ihre Hilfe ist. Das Sozialpraktikum fordert die Schüler/innen psychisch sehr. Die schulische Vorbereitung übernehmen die Religions- und Ethiklehrer/innen, die in den Wochen vor dem Sozialpraktikum die Schülerinnen und Schüler mit den Themen Altwerden, Krankheit, Behinderung, Vereinsamung und Sterben konfrontieren, um eine notwendige Sensibiliserung für das Thema, aber auch Stabilisierung für die zu erwartenden Erfahrungen zu erreichen.