Von 4 Ländern, einem Jodelkurs, einer Fahrt mit der Bergbahn, mit dem Boot auf dem Bodensee, dem Beauty Salon, Fußball, Werwolf und vielen Mückenstichen…

Klasse 6a und 6b auf Fahrt

Nach einem kurzen Zwischenstopp an der Raststätte Neckarburg, bei der die Klassen sich nach dem langen Sitzen im Bus bei Ballspielen und ähnlichem bewegen konnten, wurde der nächste Abschnitt der Busfahrt angegangen und der Bodensee kam ein erstes Mal in den Blick.

Wir haben erfolgreich Meersburg erkundet, englische Referate gehört und am Bodensee die Sonne genossen. Es wurde fleißig gegen die Sonne gecremt und mit dem Hut auf dem Kopf durften die Schüler:innen auf eigene Faust an der Uferpromenade durch Meersburg spazieren und das eine oder andere Eis brachte ein wenig Abkühlung bei der Hitze.

Unser Busfahrer hat uns dann gut und sicher über die Bundesgrenze nach Hard zum „Jungen Hotel“ gebracht. Die Zimmer wurden in Beschlag genommen und die Betten mit mehr oder weniger Hilfe bezogen.

Es war Pizza Party angesagt, jeder konnte bereits auf der Fahrt auswählen was ihm/ ihr schmeckt. Der Beauty Salon eröffnete und mit Haarkreide erhielten einige ihren Look der Woche.

Gemeinsam ging es noch an den Bodensee und wir warfen einen Blick auf das schöne Blau, spielten Fußball oder warfen den Baseball und sammelten die ersten Mückenstiche, bevor das Ringen um die erste Bettruhe anstand.

Tag 2 startete nach einer (in manchen Zimmern) kurzen Nacht, aber das war ja zu erwarten in der ersten Nacht. Das Lunchpaket wurde vorbereitet und alle haben sich mehr oder weniger fit im Bus eingefunden. Um 8.30 Uhr starteten wir in die Schweiz und ließen uns in Stein im Appenzeller Land erklären, wie das mit dem Käse so funktioniert.

In der Schaukäserei wurde der Herstellungsprozess der berühmten Käsesorten erklärt, inklusive Kostproben, als auchdie regionalen Besonderheiten des Kantons Appenzell erläutert.

Fast alle waren mutig und haben die unterschiedlichen Sorten gekostet, doch der eine oder andere hatte von der kurvigen Fahrt noch einen flauen Magen.

Gegen Mittag hatten wir einen einstündigen Jodelkurs in Appenzell, Schüler:innen und Lehrer:innen haben gemeinsam ein Ruguusselie aus Appenzell Innerrhoden einstudiert und auch auf dem Dorfplatz zum Besten gegeben. Erst jede Klasse allein und dann gemeinsam - es war ein tolles Erlebnis – das hat auch der Applaus bestätigt.

Nach einem kurzen Gewitter stiegen wir alle in die Gondel und ließen uns den Berg hinaufbringen auf den Hohen Kasten, was für manche ein besonderes erstes Erlebnis war, das wir alle gemeinsam prima gemeistert haben! Alle, die zum ersten Mal Gondel gefahren sind, konnten sehr stolz auf sich sein.

Auf der Bergstation rund um das 360° Restaurant konnte man auf der einen Seite bis zum Bodensee, auf der anderen Seite ins Appenzeller Land und noch eine Drehung weiter bis nach Liechtenstein sehen.

Auf der Rückfahrt nach Hard holten den einen oder die andere die Altlasten der vergangenen Nacht ein, doch bis zum Abendessen waren alle wieder auf der Höhe des Geschehens.

Vor dem Zapfenstreich gab es gemeinsamen Gesang, der „Beauty Salon“ war wieder offen und der Spieleabend war eröffnet.

Das „automatische“ Aufstehen musste an Tag 3 an manchen Stellen durch die Aufsichtspersonen unterstützt werden, der Sandmann hatte noch ein bisschen was nachzuholen. Und es ging wie immer früh los und um 8.30 Uhr starteten wir erst mit unserem Bus nach Bregenz und von dort aus ging es in einer halben Stunde mit dem Schiff nach Lindau.

Dort haben wir bei einer einstündigen Stadtführung vom Hafen mit der berühmten Hafeneinfahrt zwischen Leuchtturm und Löwen aus die Inselstadt Lindau zu Fuß erkundet und einiges über den mittelalterlichen Stadtaufbau gelernt und das vielfältige Stadtbild mit italienisch anmutendem Flair bewundert (manche Häuser könnte man tatsächlich so auch in Italien so finden). Unser Weg führte auch zur ehemaligen Peterskirche mit ihren wiederentdeckten Wandmalereien, vorbei am mittelalterlichen Diebsturm (dem Verliesturm) und ein Stück auf der Stadtmauer entlang zum aufwändig bemalten, quadratischen Rathaus, wo unsere Stadtführung endete. Für eine ordentliche Stärkung war natürlich auch gesorgt - im schattig gelegenen Biergarten „Zur alten Werft" wurde sich hungrig über Grillhähnchen mit Pommes hergemacht.

Nach getaner „Arbeit“ durften alle in Gruppen durch die Fußgängerzone ziehen und genossen die Freizeit für Einkauftouren, Souvenir Shopping, Eisverköstigungen oder investierten in „Spritz“ - Wasser Flaschen gegen die Hitze, die im Trend die Wasserpistolen abgelöst haben (zugegebener Weise bringt ein solcher Sprühstoß eine angenehme Abkühlung). In der Nähe unseres Treffpunkts hatte ein Schmuckhändler sicherlich den Verkauf der Woche - nicht wenige Hälse zierte bei Abfahrt eine neu erstandene Kette.

Bei strahlendem Sonnenschein ging die Fahrt zurück nach Bregenz und alle konnten den herrlichen Ausblick noch mal genießen.

Nach Fußballspielen auf dem Schulhof hinter der Herberge oder individueller Freizeitgestaltung haben sich alle mit Tortellini gestärkt.

Man vertrieb sich die Zeit bis zum Nachtisch mit Armdrücken, bevor eine Runde Werwölfe startete oder Kartenspiele wie Uno, Mau Mau oder Double gespielt wurden.

Die Mückenstiche wurden immer mehr, die Freundschaften intensiver, das Heimweh immer weniger und die Haut immer brauner von der Sonne.

Nach einem wieder etwas mühsameren Aufstehen an Tag 4 stand der heutige Tag unter dem Motto: „3 Länder in 9 Stunden". 

Los ging es mit einem Ausflug in die Schweiz zum Heididorf. Dort konnte man die Inspirationen zu einer der erfolgreichsten Geschichten der Schweiz bei einer Führung erleben. Schiefertafeln in der Schule, Plumpsklo und Spielzeuge aus Tierknochen im Wohnhaus oder Verwertung der Ziegenprodukte wurden an verschiedenen Stationen der Führung vorgestellt. In Klassen aufgeteilt und da noch mal im Kleingruppen wurden die Wirkungsstätten von Heidi, Peter und dem Alpöhi erkundet.

Wir genossen den Blick auf die Berge und die Ruhe, bevor ein Bus mit einer asiatischen Reisegruppe ebenfalls im Dorf war und es ein wenig enger wurde.

Es konnten Ziegen und Hühner gefüttert werden und das Glück war auf unsere Seite, denn ein vierblättriges Kleeblatt wurde sogleich auf der Wiese beim Brunnen gefunden.

Nach einer kurzen Stärkung am Bus (Fleischkäse im Weck – LKW) und mehrere Klassenfotos später verließen wir die grünen Wiesen und der Abstecher nach Vaduz konnte gemacht werden. Wegen des dichten Zeitplans beschränkte sich der Aufenthalt im Fürstentum Liechtenstein auf einen Spaziergang zum Parlamentsgebäude in Vaduz, wo die gesamte Reisegruppe für ein Foto posierte, bevor es zum abschließenden Termin nach Bregenz, Österreich, ging.
Dort wurden wir hinter die Kulissen und auf die Bühne der Bregenzer Festspiele geführt, auf der am gleichen Abend die Premiere von Puccinis „Madame Butterfly" stattfand und das Prickeln in der Luft kurz vor der Premiere war für uns alle zu spüren. Während die einzelnen Gruppen auf der Seebühne waren, ertönten aus den Lautsprechern die Klänge der Oper und letzte Bühneneffekte wurden getestet. So fühlte man sich fast ein wenig als Teil der Opernproduktion.
Erschöpft und müde vom langen vierten Tag gab es eine große Portion Spaghetti Bolognese, bevor der letzte Abend begann.

Nach einem wunderbaren Sonnenuntergang am See (und wieder neuen Mückenstichen) startete auch der letzte Abend in der Jugendherberge mit einer großen Runde „Werwolf“ und es gab ja noch soooooooo viel zu erleben und zu erzählen.

Es wurde wie jeden Abend noch Fußball gespielt und es wurden Bälle neben dem Baseball Feld gesammelt - als Erinnerung - und alle Lehrer bekamen auch je einen Ball geschenkt.

Auch der Beauty Salon für bunte Haare, Gesichtsmasken und Augen Pads war wieder geöffnet. Und so ging der letzte Abend zu Ende.

Am Morgen vom letzten Tag weinte der Himmel in Strömen, dass nun die Woche schon zu Ende war.

Nach dem Abziehen der Betten und dem Aufräumen der Zimmer machten wir uns auf den Weg zu einem kurzen Intermezzo nach Bregenz, wo wir noch die Innenstadt ein bisschen unsicher machten und auch noch mal in das eine oder andere Eis investiert werden konnte, ein Glück ohne Regen.

Die zügige Heimreise wurde leider durch einen großen Stau an bekannter Stelle auf der A8 ausgebremst, leider war da ein großer Unfall, doch zum Glück ging bei uns alles gut!

Am Ende der Woche waren aber noch genug Süßigkeiten und gute Laune übrig, um die Fahrt gut zu Ende zu bringen.

Und es gibt so viel zu erzählen…

… von Freundschaften, Käse, Jodeln, Bergbahnen, Schiffen, Mückenstichen, Pizza, Heidi und noch vielem mehr….

 

Jonathan Binder, Miriam Plachta, Simon Riedle, Martina Scherer