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Projektkurs Gesellschaftliches Engagement- Eidechsenhabitate

Vorbereitungs- und Kommunikationsphase

Im Rahmen des schulischen Projektkurses „Gesellschaftliches Engagement“, geleitet von Frau Barth und Frau Delic, haben wir, vier SchülerInnen des Reuchlin-Gymnasiums, in enger Zusammenarbeit mit Herrn Patrick Maier vom BUND Nordschwarzwald artgerechte Biotope für bedrohte Eidechsenarten wie die Zauneidechse und die Mauereidechse auf einer Streuobstwiese in Mühlacker angelegt. Unser Ziel war es, die Eidechsenpopulationen zu unterstützen und auf die Situation von bedrohten Tierarten im Enzkreis aufmerksam zu machen. 

Alles begann damit, dass wir uns entschieden haben, an dem Projektkurs „Gesellschaftliches Engagement“ teilzunehmen, um einen Beitrag zur Erhaltung der Natur zu leisten. In diesem Zusammenhang haben wir Kontakt zur Umweltschutzorganisation BUND aufgenommen, und der Regionalgeschäftsführer Herr Maier war sofort bereit, uns bei diesem Naturschutzprojekt zu unterstützen. Der BUND setzt sich für die gerechte Nutzung des globalen Umweltraumes auf der Basis ökologischer Erneuerung und sozialer Gerechtigkeit ein.

Corona bedingt haben wir ein erstes Zoom-Meeting vereinbart, um uns zuerst einmal kennen zu lernen und mögliche Projektideen zu besprechen, wobei die Entscheidung einstimmig auf das Eidechsenprojekt fiel. In einem Folgemeeting haben wir dann unser erarbeitetes Wissen zu Zaun- und Mauereidechsen und der Bedrohung ihres Lebensraumes zusammengetragen.

Um unser Wissen zum Thema Eidechsenhabitate zu vertiefen, nahmen wir Kontakt zu den Eidechsenspezialisten Andreas Meyer, Waldpädagoge, und der Diplom-Biologin Ina Blanke auf, die schon diesbezügliche Erfahrungen gesammelt hatten. Nachdem wir einen Termin am 09. März für die Arbeiten vor Ort abgesprochen hatten, haben wir Herrn Marx von der PZ kontaktiert, der sofort sein Interesse an dem Projekt bekundet und angekündigt hat, am Projekttag in Mühlacker vorbei zu kommen, um einen sehr gelungenen Artikel für die PZ abzufassen. Nach dem Anlegen der Biotope haben wir es uns natürlich nicht nehmen lassen, am 16. Juni zusammen mit den Lehrerinnen und Herrn Maier nochmals nach Mühlacker zu fahren, um den Erfolg unserer Mühen zu kontrollieren. Wir hoffen sehr, damit einen erfolgreichen Beitrag zur Erhaltung dieser Arten geleistet zu haben. 

Informationen über die Eidechse

Die Eidechse gehört zur Reptilienfamilie. Reptilien, dazu gehören Schlangen, Eidechsen, Blindschleichen und Schildkröten haben eine trockene, drüsenarme Haut mit Schuppen und sind wechselwarm. Sie nehmen Sonnenbäder um ihre Temperatur zu erreichen. Deswegen bevorzugen sie auch trockene und warme Lebensräume mit viel Sonne. Sie überwintern jedoch an frostgeschützten Orten. Reptilien atmen ausschließlich durch die Lunge. Die Fortpflanzung der Reptilien ist nicht wassergebunden und es gibt kein Larvenstadium. Die meisten Reptilien legen deswegen Eier mit einer weichen Schale, außer die Eier von Krokodilen und Schildkröten. Diese haben nämlich eine kalkhaltige harte Schale. Reptilien bewegen sich meist sehr schnell. Sie fressen Wirbellose, doch je nach Art fressen sie auch kleinere Wirbeltiere. Grundsätzlich sind Reptilien nicht giftig, doch zum Beispiel die Viper hat Giftzähne.

In Baden-Württemberg sind vier Eidechsenarten verbreitet. Doch sind Eidechsen sehr gefährdet, da ihre natürlichen Lebensräume heute nahezu zerstört sind. Die Eidechsen besiedelten Trockenmauern in Weinbergen, Ruinen, Bahnhöfe und Bahnstrecken. Doch Trockenmauern wurden beseitigt oder durch Betonmauern ersetzt, Ruinen saniert und lichte Wälder sind dichte Hochwälder geworden. Weitere Gefährdungsursachen sind die intensive Nutzung von Landwirtschaft, die Beseitigung von Hecken, Pestizide die ihre Nahrungstiere vernichten, Straßen die sich mitten in den Lebensräumen befinden und natürliche Feinde wie freilaufende Katzen, aber auch Hunde oder Greifvögel. Vorallem die Mauereidechse wurde deswegen immer seltener und stand zeitweise in allen Ländern nördlich der Alpen sowie in allen Bundesländern auf der roten Liste. Es gibt auch Maßnahmen für den Schutz der Eidechsen. Zum Beispiel hat die Bundesbahn umweltschonende Herbizide eingesetzt oder Flächen naturbelassen. Die Folge ist, dass sich die zehn größten Populationen in Deutschland auf Bahngeländen befinden. Allerdings wurden ehemalige Bahngebiete als Gewerbe- und Baugebiete verkauft, was die Eidechsen wieder gefährdet.

Deswegen ist es umso wichtiger den Eidechsen einen Ersatz-Lebensraum zu bieten. Für einen guten Ersatz-Lebensraum muss man auf die wichtigsten Aspekte Rücksicht nehmen. Der Platz sollte genügend Sonne kriegen, aber auch ausreichend Verstecke bieten. Eine Möglichkeit dafür ist der Steinhaufen. Dafür braucht man große, flache Lesesteine, die man dann einfach zu einem Haufen aufstapelt. Man muss aber darauf achten, die Steine nicht zu eng zu stapeln, weil dann können die Eidechsen nicht mehr raus oder rein. Eine Alternative zu dem Steinhaufen ist der Totholzhaufen. Dafür braucht man starke Äste und Stammstücke für die Grundlage der Haufen. Danach stapelt man kleinere Äste eher etwas enger darüber. Dieser Platz eignet sich nicht nur für Eidechsen sondern auch für einheimische Schlangenarten.

Der erste Besuch- Durchführung des Projektes

Am Dienstagvormittag, den 09.März.2021  fing es an mit dem ersten Teil unseres Eidechsenprojekts. Bereits um 9 Uhr morgens fuhren wir vom Reuchlin-Gymnasium los zu Feldern mit weiten Wiesen in Mühlacker, welche eine ungestörte, sonnenbeschienene Lage bieten. Dies stellt ein wichtiges Kriterium für die Lebensräume der Zaun- und Mauereidechsen dar, die Eidechsenart, auf die wir uns spezialisierten. Die Eidechsen benötigen vielfältige und strukturreiche Lebensräume aus verschiedenen Biotoptypen, die allerdings häufig durch Straßen mitten in Lebensräumen, Beseitigung von Elementen wie Hecken und Feldrainen oder intensive Nutzung der Landwirtschaft zerstört werden. Daher kommen sie immer seltener und seltener vor und stehen mittlerweile in allen Bundesländern auf der Roten Liste.  

Um ihre Art zu schützen, stellten wir also Lebensräume wieder her, indem wir Unterkünfte für sie bauten. Wir fingen an mit Gräser, die wir mit Hilfe von Schaufeln und Rechen aus kleinen Erdhügeln entfernten um an den Sand darunter zu gelangen. Um eine möglichst glatte Oberfläche zu schaffen, wurde weiterer Sand entladen, bis eine trockene Fläche entstand. Auf diese Weise, bekommen die Tiere die Möglichkeit, ihre Eier sicher in den Sand abzulegen. Danach sammelten wir Totholz und Steine und bauten damit eine Art Burg aus vielen Schichten. Die Steine und das Holz nehmen gut Wärme von der Sonne auf und schützen dazu vor natürlichen Fressfeinden wie Greifvögeln. Die Arbeit teilten wir uns untereinander auf, die einen fingen mit dem Materialsammeln an, und die anderen begannen mit dem Bauen.

Das Transportieren der Steine und das Bauen war  sehr anstrengend, aber es lohnte sich, da schlussendlich vier fertige Eidechsenburge auf der Wiese standen. Mit diesem Projekt möchten wir aktiv einen Beitrag zu der Artenerhaltung beitragen als auch auf Umweltschutz und Artenschutz aufmerksam machen. 

Der zweite Besuch-Monitoring

Nachdem wir die Eidechsenunterkünfte gebaut hatten, ging es knapp drei Monate später an das Monitoring der Behausungen.

Bei einem Monitoring geht es darum, die Eidechsenunterkünfte in regelmäßigen Abständen zu besuchen und dabei zu beobachten, wie sich der Lebensraum entwickelt hat und wie viele Eidechsen entdeckt werden können. Wichtig sind hierbei der Zeitpunkt der Begehung und der genaue Fundort der Tiere, sowie deren Anzahl pro Unterkunft. Sofern es möglich ist, werden zusätzlich noch  Geschlecht und Alter von den Eidechsen bestimmt. Falls vorhanden, können dann auch noch andere Besonderheiten, wie zum Beispiel andere Tiere im Lebensraum, Veränderungen der Unterkunft, etc. notiert werden. 

Nachdem wir uns dann am 16. Juni, zusammen mit den Lehrerinnen und Herrn Maier, bei den Eidechsenunterkünften trafen, ging es direkt daran, diese zu beobachten. Wir erhofften uns  dabei, ein paar Eidechsen zu sehen und diese dann näher zu bestimmen. Dazu kam es aber leider nicht, da wir die Beobachtung nach ungefähr 20 erfolgslosen Minuten abbrachen. Denn obwohl an diesem Tag ideale Temperaturen herrschten und wir zur optimalen Uhrzeit dort waren, konnten wir an keiner der vier Behausungen eine Eidechse entdecken, weshalb wir das Monitoring abbrechen mussten. Glücklicherweise war unsere Anreise jedoch nicht umsonst, da Herr Maier mit uns eine botanische Exkursion durchgeführt hat, bei der wir verschiedenste Pflanzenarten bestimmen sollten.

 

 

Text:  Sarah Hassan, Elisabeth Barth, Helen Tian und Oliver Wolf (10. Klassen)

Photos: Sarah Hassan, Helen Tian

Photo Eidechse: Quelle https://naturschutzbund.at/lurch-reptil-leser/items/id-20202021-zauneidechse.html

Gruppenphoto: PZ vom 10.3.2021, Peter Marx

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